Tag 6: Aktse – Sitojaure (und weiter…?)

Heute heisst es dann Abschied nehmen von Aktse, wo wir ja zumindest 2 Tage verbracht haben. Da entwickelt man auf einem Trail, der sich ja in der Regel dadurch auszeichnet, jede Nacht an einem anderen Ort zu verbringen, schon fast so etwas wie Heimatgefühle…

Der Plan sieht vor, heute spät zu starten, da wir zunächst „nur“ knappe 10km vor der Brust haben. Dann heisst es wieder „übersetzen“, dieses Mal 7km. Und das definitiv mit dem Motorboot, denn erstmals während unseres Trips verheisst auch das Wetter nichts gutes…

Da das Boot aber erst um 17:15 fährt, macht ein früher Start wenig Sinn, da mann dann wieder am Ufer des Sees Däumchen dreht…

Je nach Uhrzeit soll es nach der Überfahrt für 4-5km weiter auf dem Kungsleden gehen, um dann ein nettes Wildcamp zu finden. Die gewöhnlich gut unterrichteten Quellen haben uns da ein paar Tips gegeben…

Aber vor den Erfolg haben die Götter den Schweiß gesetzt, und das heisst konkret: Auf nur 4km gute 500 Höhenmeter den Berg hoch (18% Steigung), dann auf knapp 1000m über eine Hochebene und auf der anderen Seite das selbe nach unten. Und heute mit Marschgepäck!

Um 11:00 gehts dann los, der Berg ruft. Der Aufstieg ist hart, aber machbar, trotz Gepäck. Auf halber Strecke kommen wir wieder an dem Wegweiser zum Skierffe vorbei, Dejà-Vu. Nach dem Einstieg zum „Rentier-Steig“ suchen wir heute erst gar nicht….

Auf der Hochebene angekommen schlägt dann das Wetter endgültig um: Kalter Ostwind, bedrohliche Regenwolken, und das am 24. August. Hatten wir auf den Tag genau vor einem Jahr schon einmal, das endete mit Schneesturm, genau 4 Monate vor Weihnachten…. Wir ziehen vorsichtshalber schonmal Windschutzkleidung und Handschuhe an.

Ganz so übel wird es dieses Mal zum Glück nicht. Und der schwedische Pragmatismus zaubert uns sogar ein Lächeln auf’s Gesicht: Mitten auf der Hochebene ein Hinweis: Hier gibt es Mobilfunk, wer gerne eine Überfahrt über den Kabdejaure hätte, möge hier vorbestellen. Auf 1000 Höhe….

Wir haben das bereits am Vortag in Aktse erledigt und machen uns daher direkt an den Abstieg. Erst recht steil über Geröllfelder, später geht es dann recht flott unterhalb der Baumgrenze weiter.

Wir liegen natürlich weit vor der Zeit, der Blick gen Himmel verheisst jedoch nichts Gutes. Daher lieber möglichst bald die Schutzhütte am Flussufer erreichen und dort warten, als noch einen ordentlichen Guss von oben abzubekommen.

Uns kommt da was mit Hund entgegen…. Es stellt sich heraus, dass der Hund auf den Namen „Hedwig“ hört und sein Frauchen die Bootsführerin ist… und sie wohl gerade auf Gassi-Runde sind. Sie (also das Frauchen, den Namen kennen wir leider nicht) hat bereis 4 andere Hiker am Anlegeplatz getroffen. Angesichts der sich daraus ergebenden Geschäftsoption erklärt sie sich bereit, die Gassirunde abzukürzen und uns überzusetzen – Glück muss der Hiker haben 😊

Statt um 17:15 sitzen wir also schon um 14:20 im Boot, müssen nicht warten und kommen somit deutlich früher an – was perfekt in die Planung passt. Denken wir gerade, als der Himmel die Schleusen öffnet… 😕

Kurze Lagebesprechung im Team Delarue, einstimmige Entscheidung: Wenn es ein Zweibettzimmer in der Stuga gibt, bleiben wir da. Wandern im Regen ist das Eine, Zelt im Matsch aufbauen und am nächsten Tag im Regen abbauen das Andere…

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